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Beruf Computerspiele-Entwickler

Computerspiele findet ihr toll - und ihr könntet euch vorstellen, später mal mit eigenen Spielen Geld zu verdienen? GEOlino.de zeigt euch, welche Berufe es in der Computerspielbranche überhaupt gibt
Beruf: Computerspiele-Entwickler
© Monalyn Gracia/Corbis

Ein großes Team

Spieleentwickler zu werden – das ist der Traum von vielen Computerspiel-Fans. Was viele nicht wissen: Bis ein Computer- oder Konsolenspiel fertig gestellt ist, haben eine Menge Menschen mit ganz unterschiedlichen Berufen aus vielen verschiedenen Abteilungen daran gearbeitet.

Game-Designer sind "Regisseure"

Zuerst beschäftigen sich die Game-Designer mit einem Spiel. Sie überlegen sich die Grundlagen und die Spielregeln. Wo soll das Spiel stattfinden? Was sind die unterschiedlichen Levels und Stationen, die der Spieler im Spiel durchlaufen muss? Und was ist das Ziel des Spiels?

Die Arbeit eines Game-Designers muss man sich in etwa so vorstellen, wie die Arbeit eines Regisseurs beim Film. Der Game-Designer entwickelt das Konzept, hat den Überblick über das Spiel und weiß genau, wie es umgesetzt werden muss. Nur, dass er damit nicht allein beschäftigt ist: Ihm steht ein ganzes Team aus Grafikern und Game-Developern zur Seite.

Die Grafiker etwa entwerfen das Aussehen des Spiels. Je nach Art des Spiels kann es sein, dass sehr viele Grafiker mit einzelnen Details beschäftigt sind. So werden beispielsweise Häuser, Menschen, Tiere oder Landschaften entworfen und bekommen ein ganz eigenes, an das Grunddesign des Spiels angepasstes Aussehen.

Sind die Grafiker mit ihrer Arbeit fertig und steht der Spielablauf, übernehmen die Game-Developer. Übersetzt heißt "Game-Developer" eigentlich "Spieleentwickler". Sie sind für die technische Umsetzung des Spieledesigns verantwortlich. Nach den Vorgaben der Game-Designer und den Vorlagen der Grafiker programmieren sie die virtuellen Welten und lassen so das Spiel entstehen.

Ausbildung zum Game-Developer

Die meisten Menschen, die heute als Game-Developer oder Game-Designer arbeiten, sind Quereinsteiger. Denn lange Zeit gab es keinen Ausbildungsberuf oder Studiengang für genau diese Jobs.

Game-Developer, die für die technische Umsetzung zuständig sind, kommen deshalb häufig aus dem Bereich Informatik. Viele haben dieses Fach an der Uni studiert und sich dann während des Studiums qualifiziert. Außerdem gibt es auch noch ähnliche Ausbildungsberufe wie den Fachinformatiker, Anwendungsentwickler oder den Multimediaentwickler.

Mittlerweile bilden aber auch private Schulen und Fachhochschulen Softwareentwickler oder Game-Developer aus. Diese Schulen sind alle noch relativ neu - und kosten Geld. Je nach Schule muss man eine Gebühr pro Semester oder Monat bezahlen, damit man hier lernen darf. Nils Sonntag von der Agentur für Arbeit in Köln rät daher jedem Spielefan, der einen Job in dieser Richtung haben möchte: Man sollte erst einmal eine normale Ausbildung - wie etwa als Mediengestalter oder Multimediaentwickler - machen. Oft bieten auch die Spieleunternehmen direkt Ausbildungen an, so dass man sich dort spezialisieren kann." Und wenn man nicht sofort einen Ausbildungsplatz bei einem Spieleunternehmen bekommt? "Trotzdem erstmal die Ausbildung machen. Spezialisieren kann man sich damit hinterher immer noch - und außerdem hält man sich mit einer soliden Ausbildung auch noch andere Möglichkeiten offen."

Ausbildung zum Game-Designer

Auch das Berufsbild des Game-Designers ist so neu, dass es noch kaum genau darauf zugeschnittene Ausbildungen oder Studiengänge gibt. Wer Game-Designer werden will, kann zum Beispiel eine schulische Ausbildung an Privatschulen machen. Hier stehen dann etwa Schulfächer wie Dramaturgie, Gestaltung, 3-D-Animation, Videobearbeitung, Projektmanagement und Marketing auf dem Stundenplan. Und natürlich Englisch, denn in der Spielbranche ist es ganz wichtig, dass man sich auch mit den Entwicklern aus anderen Ländern verständigen kann. Oft sind die Unternehmen international - und dann muss man sich auch mit den Kollegen in Amerika oder Japan unterhalten können; egal, ob man Game-Designer oder Game-Developer ist ...

Welche Voraussetzungen sollte man denn grundsätzlich mitbringen, wenn man in der Spielbranche tätig werden will? "Zuerst einmal ist es natürlich ganz wichtig, dass man Spaß am Spielen hat. Und man braucht Liebe fürs Detail, denn oft muss man tüfteln und knobeln um zu überlegen, wie man eine Kleinigkeit besser umsetzen kann - technisch und grafisch. Und Game-Developer sollten nach Möglichkeit auch schon ein paar Programmierkenntnisse mitbringen - aber die Anforderungen der Ausbildungsbetriebe hängen von den Arbeitgebern ab", erklärt Nils Sonntag.

Fazit

Ihr seht also selbst: Den einen, richtigen Weg zu einem Beruf in der Computerspielbranche gibt es aktuell leider noch nicht. Aber mit Sicherheit wird sich das in den nächsten Jahren ändern: Die Berufsfelder in der Spielbranche sind sehr begehrt und es werden schon heute viele Leute gesucht, die bei der Entwicklung von Computerspielen mithelfen können, wie etwa 3-D-Artists oder Flash-Entwickler. In den Bereichen Grafik und Programmierung gibt es viele unterschiedliche Ausbildungsberufe, mit denen ihr eurem Ziel ein wenig näher kommen könnt. Schließlich soll ja auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Denn noch immer gilt: Sucht am besten eine Ausbildung aus, die euch auch tatsächlich Spaß macht!

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